Bei der Stadtratssitzung am 24.02.21 wurde die Benennung unseres neuen Planetariums in einer emotionalen Debatte behandelt. Letztlich setzte sich die Bezeichnung „Planetarium Halle (Saale)“ durch, der auch wir zustimmten.

Uns ist bewusst, dass dies Fragen aufwirft, deren Beantwortung wir uns gern stellen.

Die AfD- Stadtratsfraktion besteht ausschließlich aus Kindern der DDR-Zeit. Je nach Alter haben wir dabei längere oder kürzere Erfahrungen gesammelt. Eines eint uns dabei, die Freude über die Wende 1989 und der Respekt für den Mut der Menschen die dabei alles riskierten. Vergessen werden dabei  jedoch oft diejenigen, die aus unterschiedlichen Gründen, ihrem christlichem Glauben oder ihrem Gewissen verpflichtet, ihren Überzeugungen folgend oder schlicht aus Abneigung gegen Vereinnahmung, sich dazu entschlossen, nicht den Vorgaben des Regimes zu entsprechen.

Dies führte oft dazu, dass berufliche Karrieren nicht möglich waren, geringere Einkommen führen heute zu geringen Renten. Nicht wenige wurden aufgrund ihrer Überzeugungen verfolgt, traumatisiert und leiden noch heute.

Ja, auch wir waren stolz darauf, dass der erste Deutsche im Weltall aus unserem Land kam. Auch wir feuerten unsere Sportler an, drückten ihnen bei Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften und anderen internationalen Wettbewerben die Daumen und bejubelten ihre Siege.

Aber, wir stehen auch für das Vermächtnis der friedlichen Revolution, die uns unser heutiges Leben in Freiheit und Wohlstand erst ermöglichte. Auch diese, oft namenlosen Helden, haben großartiges vollbracht. Auch ihre mutigen Taten stehen in Mut, Einsatz und Risiko in nichts nach. Wie müssen diese sich aber heute fühlen, wenn sie oft namenlos, mit kleinen Renten und gebrochenen Biographien auf ihr Leben zurückblicken?

Wir wollen auch diesen stillen Helden gerecht werden, diese  im Nachgang nicht vergessen.

Aus diesem Grund möchten wir die geschichtliche Einordnung, wem wir als Persönlichkeit dieser Zeit gedenken wollen den nachfolgenden, unsere Zeit aus einer unbelasteten Distanz betrachtenden Generationen, überlassen.

Die vorgestern getroffene Entscheidung hält dazu alle Möglichkeiten offen. Wir halten sie deshalb für einen gelungen Kompromiss.

Pressemitteilung zur Namensgebung des Planetariums im Stadtrat am 24.02.2021

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