Seit einigen Monaten macht eine Zahl in der Stadt die Runde. Es handelt sich um die Vier. Das ist die Platzierung unserer Saalestadt unter den gefährlichsten Städten Deutschlands. Seitdem diese Zahl veröffentlicht wurde, findet man sie unter so ziemlich jedem Artikel, der über immer erschreckendere Gewalt in der Stadt berichtet. Für eine Stadt wie Halle, die dringend auf den Zuzug junger Familien und Investoren angewiesen ist eine besorgniserregende Entwicklung.

Doch wie reagiert die Stadt? Zunächst einmal hat der Stadtrat mit seiner linksgrünen Mehrheit die Debatte über die Forderung eines Sicherheitskonzeptes genutzt um Tätergruppen vernebeln und zu bagatellisieren. Empörung über die Bezeichnung Banden wurde vorgespielt und die sich zuspitzende Problemlage durch auslandsimportierte Jugendkriminalität nach Basta-Prinzip kleingeredet. Die linksgrüne Mehrheit des Stadtrates hat damit den Opfern von morgen einen Bärendienst erwiesen- wobei die Täter auf Nachsicht hoffen dürfen.

Die Stadtverwaltung selbst hatte in den Sommermonaten in Zusammenarbeit mit der Polizei sichere Zonen zum Feiern auf der Ziegelwiese eingerichtet. Seltsamerweise wollten die Jugendlichen aber nicht im Scheinwerferlicht und unter Beobachtung der Polizei feiern, so dass das Angebot kaum angenommen wurde. Statt Ursachenbekämpfung wurde hier aber nur Symptombehandlung versucht.

Als nächsten Schritt würde man erwarten, dass die Stadt ihr Ordnungsamt verstärkt, also den Bereich, den man sicherheitspolitisch in der Stadt beeinflussen kann. Aber weit gefehlt. Ganze zwei Stellen für zusätzliche Politessen sieht der Stellenplan für 2023 vor. Dafür sind 11 weitere Sozialarbeiter an verschiedenen Stellen vorgesehen, unwahrscheinlich, dass dies zur Problemlösung führt. Mit zusätzlichen 14 Disponenten steigt zwar die Wahrscheinlichkeit, dass im Notfall jemand ans Telefon geht, aber die hilfreiche Streife vor Ort fehlt weiterhin. Mit dieser Schwerpunktsetzung kann Sicherheit im öffentlichen Raum kaum geschaffen werden.

Trotz unserer Kritik an den exorbitant wachsenden neuen Schulden, darf an der Sicherheit, die für uns Bürger Voraussetzung ist unsere Freiheit nutzen zu können, nicht gespart werden. Diese Prioritäten müssen endlich auch der Verwaltung bewusst werden. Viel steht auf dem Spiel.

Die richtigen Prioritäten setzen

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