Seit Beginn der Schulferien Ende Juli hat die Stadt damit begonnen zahlreiche Straßenbaumaßnahmen gleichzeitig zu verwirklichen. Zu diesen gehört die Vollsperrung des Glauchaer Platzes zwecks Sanierung der Flutschäden und die Vollsperrung in der Nordstraße zum Bau eines Kreisverkehres und eines Radweges. Diese sind seitdem die größten Ärgernisse für alle diejenigen, die auf das Auto angewiesen sind und nicht einfach auf Fahrrad oder Bus umsteigen können. 

Ob Mitarbeiter mobiler Pflegedienste, berufstätige Eltern, die ihre Kinder in die Betreuung oder Schule bringen und anschließend zu ihrem Arbeitsplatz müssen, all diese Menschen sind von diesem Chaos in Geiselhaft genommen. Wie sich das wohl beauftrage Verkehrsplaner so vorstellen, bleibt ein Rätsel.

Baustellensperrungen im Saalekreis kommen für Berufspendler ins Umland noch erschwerend hinzu.

So gibt es etwa in Hohenweiden oder auf Höhe des Halle- Centers im Landsberger Ortsteil Peißen zusätzlich Bautätigkeit mit Sperrungen. 

Ergebnis ist, dass die Bürger lange Arbeitswege in Kauf nehmen müssen und dadurch noch mehr in Zeitnot geraten und ihrer wertvollen Frei- und Familienzeit beraubt werden. Außerdem fehlt diese Zeit auch zur Erholung und Wiederherstellung der Arbeitskraft, mit ggf. weitreichenden volkswirtschaftlichen Folgen. Zudem sinkt die Akzeptanz für die Maßnahmen mit zunehmender Dauer der Bautätigkeit immer weiter, vor allem wenn von dieser nichts erkennbar ist, wie derzeit am Glauchaer Platz. 

Die Kurzfristigkeit der Ankündigung für die Sperrung der Nordstraße hat außerdem dieses Projekt bereits frühzeitig beschädigt. Die Stadt hat es hier leichtfertig versäumt die betroffenen Bürger einzubeziehen. Im Resultat berichtete die MZ nun Pöbeleien gegen den Polier der Baustelle, der nach eigenen Aussagen so viel Unverständnis für seine wichtige Arbeit noch nie erlebt habe. Regelmäßig seien die Bauarbeiter als faul beleidigt und Absperrungen durch Unbekannte beseitigt worden. 

All dies sind Anzeichen dafür, dass die Akzeptanz in der Bevölkerung schwindet und die Stadtverwaltung ideenlos beim Werben um Verständnis ist.

Für den Verkehrsteilnehmer, der sich durch das Verkehrschaos über Dölau und Nietleben nach Neustadt durchgekämpft hat, wartet auf der Hochstraße das nächste Nadelöhr. Seitdem die Abfahrt zum Glauchaer Platz aufgrund der dortigen Baustelle gesperrt wurde staut sich hier der Verkehr in den Spitzenzeiten teilweise bis nach Neustadt. Erheblich längere Fahrzeiten zum Arbeitsplatz und in den Feierabend sind auch dort die Folge.

Dies scheint allerdings für die mit den Arbeiten betrauten Mitarbeiter der Firma an der Baustelle nicht zuzutreffen. Seltsamerweise hat man bisher selten Bautätigkeit am Glauchaer Platz wahrgenommen, weshalb es auf der Baustelle wohl auch nicht so richtig vorangeht. 

Hier muss die Stadt sich den betroffen Verkehrsteilnehmern erklären. Ansonsten gerät sie in Verdacht hier die Hallenser und Pendler für eigene Fehlplanungen in Geiselhaft genommen zu haben.

Die Hallenser in Geiselhaft

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