Geld schießt keine Tore, so eine bekannte Fußballweisheit und schafft per se eben allein auch keinen Wohlstand. Denn wäre es so, müsste Ostdeutschland in den entsprechenden Statistiken Spitzenplätze einnehmen und hätte längst zum Westen aufgeschlossen.
Alleine 300 Milliarden Euro gingen seit der Wiedervereinigung in den Aufbau Ost.
Aber trotz dessen hinkt die Region auch 30 Jahre nach der Einheit in allen Bereichen hinterher.
Maßgeblich dafür ist, dass bestehende Strukturen abgebaut wurden und funktionierende Industriebranchen kaputtgingen.
Anschließend ließ man Geld aus der Gießkanne regnen, das auf dem verdorrten Boden einer nicht mehr wettbewerbsfähigen Infrastruktur zum Teil verdampfen musste.

Nun erlebt Mitteldeutschland ein kleines Deja-Vu.
40 Milliarden Euro werden von der Bundesregierung ausgeschüttet um die klimaverrückte Abschaffung der Braunkohleindustrie in den Kohleregionen zu kompensieren.
Auch Sachsen-Anhalt wird mit 1,6 Milliarden bedacht und auch Halle wird Geld aus dem Topf beantragen.
Die Stadt will im Wesentlichen 3 Projekte vorantreiben:

1. Sie will das RAW-Gelände wiederbeleben.
Wir sagen: Grundsätzlich gut, das Gelände hat Industrietradition und könnte wertschöpfendes Potenzial entwickeln.
Jedoch: Der Plan sieht vor allem „nicht-störendes Gewerbe“, sprich Dienstleistung, Gastronomie und auch Wohnen vor. Hier wird eine Chance vertan.

2. Sie will ein Gründerzentrum am Weinberg errichten und die Forschung stärker fördern
Wir sagen: Bildung und Wissenschaft haben immer Potenzial und bringen uns voran.

3. Sie will gemeinsam mit dem Saalekreis einen neuen zweiten STAR PARK schaffen.
Wir sagen: Auch hier eine grundsätzlich gute Idee. ABER: Die Stadt will dabei „klimaneutral“ sein.
Deshalb soll der neue Star Park Investoren für Elektromobilität, erneuerbare Energien und „Smart Factories“ ansprechen.
D.h. Branchen, die zur Zeit hip und en vogue aber nicht wirtschaftlich sind und von massiven Subventionen getragen werden. Auch hier wird eine Chance vertan.

Zukunftsweisende Technologie und Produktion muss sich im Wettbewerb bewähren und kann nicht staatlich implementiert werden.
Diese einfache Tatsache wird von der Politik in Bund, Land und Stadt leider ignoriert.
Als Stadt haben wir wenig Möglichkeiten die klimahysterischen Fehlallokationen des Bundes zu korrigieren. Wir müssen ihnen aber auch nicht nacheifern, sondern sollten antizyklisch zum Zeitgeist agieren.
So könnte Halle sich richtig abheben, attraktiv für produzierendes Gewerbe werden und alle anderen Gemeinden, die den Klimawahn an erste Stelle setzen, weit hinter sich lassen.

Strukturwandel: Tausche Braunkohle gegen Euro-Kohle

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